Blasenentzündung, die Zweite: Orale Vergnügen.

Liebe Leidensgenossinnen,
ich hatte Euch einen zweiten Teil der Blasengeschichte versprochen, somit will ich Euch nicht länger auf die Folter spannen. Vorab sei gesagt, dass Eure Tipps nach wie vor willkommen sind. Also haut raus, was Euch durch den Kopf bzw. die Blase geht. Ignoriert jegliche selbst angelernte Zensur und bringt es unverblümt zur Sprache. Ob Nahrungsergänzungsmittel, Cremes, Zäpfchen, Vaginalspülungen, Sexstellung oder auch Mantras – alles ist willkommen. Sofern es Potential hat, die Blase in ihre Schranken zu weisen.
Ganz wichtig: Blasenentzündungen werden sehr häufig durch E.Coli Bakterien verursacht. Der Lust wird freien Lauf gelassen und da fummelt und tummelt sich eben so einiges vor dem Eingang, noch bevor es zum Geschlechtsverkehr kommt.Durch den Akt selber (vielmehr die unvermeidliche Reibung am Eingang der Harnröhre) gelangen die Kollegen dann auf die Startrampe und das Tröpfchenabo auf dem Klo ist nicht mehr weit. Natürlich sind nicht alle wiederkehrenden Harnwegsinfekte darauf zurückzuführen und müssen immer medizinisch abgeklärt werden. Da ich aber schon seit 23 Jahren zu Ärzten renne und es wenig gibt, dass ich nicht bereits oben oder unten eingeworfen habe, ist es mir wichtig meine Erfahrungen zu teilen. Denn alles was ich heute weiß, hat eher mit try & error zu tun. Das ultimative Heilmittel für everybody gibt es leider noch nicht.
Fakt No. 1 – Bakterien mögen es nicht sauer. Sprich präventiv das Klima schön ungemütlich halten und den Urin ansäuern.
Der Klassiker: Die Cranberry-Nummer. Ob als Saft, natürliche Beere oder in Kaspelform – meiner Erfahrung nach ist es zwar wichtig das Milieu sauer und auf “gutem” Niveau zu halten, allerdings haben die Beeren mich noch vor keiner Blasenentzündung bewahrt.
Gleiche Methode nur mit mehr Wums: Die Einnahme der schwefelhaltigen α-Aminosäure Methionin. Da die Verstoffwechselung überflüssigen Methionins mit der Bildung von Schwefelsäure verbunden ist, wird der über die Nieren ausgeschiedene Harn angesäuert. Dies ermöglicht die Nutzung der essentiellen Aminosäure für die Therapie bestimmter Krankheiten.
Besonders bestehende Allergien, Leberstörungen oder Harnwegsinfekte steigern den Methionin-Verbrauch des Organismus. Daher ist es erforderlich, entsprechende Lebensmittel in größerer Menge aufzunehmen, oder sich das gute Zeug in Kapselform einzuschmeißen. Als Waffe im Kampf gegen eine bestehende Entzündung sicher kein ausreichendes Geschütz, aber meiner Erfahrung nach als Prävention sinnvoll. Wir wollen es den Erregern ja nicht zu einfach machen. Methionin bekommst Du in jeder Apotheke, in Nahrungsergänzungsmittelshops oder Du bestellst es online. Meinen Vorrat fülle ich meist über Medpex auf. Mit einer Kapsel täglich seid ihr schon mal gut aufgestellt. Mehr Informationen findet Ihr im oben eingefügten Link (Methionin).
An dieser Stelle möchte ich den Tipp eines lieben Gastes unserer Etage aufgreifen: “Basencitrate”. Ein interessanter Hinweis, denn Basencitrate drehen den Spieß quasi um. Sie steuern einer Übersäuerung entgegen, da auch ein zu saures Milieu Blasenentzündungen hervorrufen kann. Zeigt wieder einmal: in der Grundausstattung sind wir alle gleich, aber in den Feinheiten bleiben wir einzigartig. Es gilt eben für alle das try & error Prinzip. Wer also auf den Trichter kommen sollte, dass mit Mittelchen zur Harnansäuerung nicht viel angestellt werden kann, sollte es vielleicht mal hiermit versuchen.
Fakt no. 2: Es gibt eine Art von Zucker, der in der Lage ist, Bakterien zu binden. Die Rede ist von D-Mannose. Kurz gesagt: eine Zuckerart, die zwar Glucose-verwandt ist, aber vom Körper kaum verstoffwechselt und stattdessen mit dem Urin ausgeschieden wird. Jetzt kommt das Beste: Auf ihrem Weg durch die Blase bindet die Mannose Bakterien an sich und diese landen dann beim nächsten Stop auf der Toilette in der Kanalisation. Klingt gut, ist auch gut. Klar, wenn es Euch bereits richtig erwischt hat, und sich die Bakterien, obwohl ihr ordentlich sauer seid, schon Rambazamba machen, hilft nur noch die Antibiotika-Keule. Aber zur Vorbeugung oder beim ersten Verdacht auf Tröpfchenabo ein sehr gutes Mittelchen. Ich nehme es meistens in reiner Form. Das heißt, einfach einen Teelöffel im Mund zergehen lassen und ein Glas Wasser hinterherschieben. Vorzugsweise vor dem Beischlaf oder auch direkt im Anschluss. Es gibt inzwischen auch Kombi-Präparate mit Cranberry, auch in Kapselform. Da könnt ihr Euch einfach mal Google bedienen und ausprobieren, was für Euch am besten ist.
Ein ähnlich “natürliches Antibiotikum”, auf das ich zur Zeit schwöre, ist ANGOCIN. Super Nummer! Ich futter die Dinger wie Smarties (zwei bis drei mal täglich 4 Stück) und zur Zeit bewahren Sie mich nicht nur vor fiesen Harnwegsinfekten sondern auch vor Erkältungen, resultierend aus den Virenmix meiner Kinder. Wirklich wichtig ist dabei die Dosierung. Mit 1-2 Kapseln täglich ist leider nicht viel zu holen. Wer also was erreichen will, sollte sich mindestens morgens und abends je 4 Kapseln einwerfen, um der Bakterienparty das Licht auszumachen. Es handelt sich hierbei um nichts anderes als eine Wirkstoffkombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel. Es hat also keine unangenehmen Nebenwirkungen. Ich kaufe davon die 500er Packung – es gibt sie online ab ca. 45 Euro und man kommt damit eine ganze Weile hin.
Die Liste der “Mittelchen” ist unendlich lang. Logisch, denn die Anzahl der Frauen, die unter Blasenentzündungen leiden, ist enorm hoch. Ich habe ganz bewusst nur diese erwähnt, die mir geholfen haben. Also Mädels, ran an die Kommentare und lasst uns mal wissen, was bei Euch geholfen hat der Blase den Lauf zu versauen. Ich lerne auch noch dazu und nehme es gerne in meine try & error Liste mit auf. Eure Lana
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