Meine Arschbombe in die Maßlosigkeit

Mädels, es liegen harte Tage vor uns. Unser Körper wird wieder einmal auf eine harte Probe gestellt. Und je nachdem wie wir aus der Kalorien- und Promilleschlacht rausgehen, steht im neuen Jahr die “Operacion Bikini” an, wie man in Spanien sagt. Aber so ganz unvorbereitet trifft uns diese Plätzchen, Glühwein und Gänsezeit ja nicht. Schließlich ist es schon seit einigen Wochen früher dunkel und unser Hintern hat sich an die Kuhle im Sofa schon gewöhnt. Der innere Schweinehund übernimmt immer mehr die Führung und wenn es kalt und regnerisch ist, ziehen wir mit ihm morgens nicht mal mehr ins Gefecht.

Nun sind wir allerdings erst am Anfang dieser berauschenden Zeit: Es steht nicht nur der 1. Advent vor der Tür, sondern auch Tage an denen der maximale Kalorienverbrauch bereits schon mit dem Lachsfrühstück und dem Stuten abgedeckt ist. Hinzu kommt noch ein gutes Abendessen mit reichlich Brause und Wein (ihr wisst schon, diverse Weihnachtsfeiern usw…) Ergo: Ich denke wir haben genau zwei Möglichkeiten mit diesen Tatsachen umzugehen. Entweder wir genießen diese Zeit und haben ein schlechtes Gewissen oder wir genießen diese Zeit. Freundin Käthe würde jetzt sagen: „Bist Du irre!? Dann brauche ich im Januar mindestens 3 Magen Darm Infekte, um das Ausmaß wieder ins Lot zu bekommen!” Für viele kommt der selbstverständliche Genuss dieser Zeit nicht in Frage. Ich gebe zu, dass die Schöpfung des Menschen in manchen Punkten wie Stoffwechsel und Gesamtproportionen eher dem strategischen Niveau einer Schüler AG gleicht, und die ein oder andere Frau zurecht angepisst ist. Dennoch finde ich es menschenunwürdig, dass wir uns nicht einmal im Jahr  (über eine Zeit lang) einen gepflegt hinter die Binde ziehen und den Zuckerspiegel in die Hemisphäre jagen können. Zumindest nicht ohne diese kleine Stimme im Ohr:

„Hey-weißt schon, dass Du gerade erst gefrühstückt hast und heute Abend noch essen gehst, ne?  Wo soll ich das Deiner Meinung nach hinpacken, linke Arschhälfte oder doch lieber wieder Bauch –so wie gestern?“

Es mag jetzt einige Leserinnen geben, die den Kopf schütteln und sich denken, mir ist das egal. Ich esse und feier wie es kommt, ich unterwerfe mich diesem Zwang nicht. Die können dann jetzt diesen Beitrag liken und ich bedanke mich für Ihren Besuch auf unserer Etage. Mit allen anderen will ich noch kurz ein paar Taktiken ausklügeln, wie man das Kalorienminenfeld der Weihnachtsferien überlebt, ohne die Konfektionsgrösse zu ändern.

Ich resümiere jetzt mal alles, was meine Freundinnen an kleinen Tricks auf dem Kasten haben. Vorab gesagt, diese Tipps beinhalten immer eine gewisse Art von Verzicht, was aber dem gesamten Genuss keinen große Einbußen verpasst. Oberstes Gebot: auch wenn die Kalorien bewusst eingeteilt werden, das Glaserl Wein oder Brause bleibt. Da wird nicht gespart. Was allerdings nicht wirklich von Nöten ist, ist das Weißbrot. Welches meist schon mit einem halben Liter Olivenöl und Salz, noch vor der Vorspeise, im Bauch landet. Also Griffel weg. Ebenso die drei Knödel vom Bratenteller, einer reicht auch. Wir sind beim Thema Kohlenhydrate. Diese machen satt aber ohne Sport, und der erlag ja dem Kampf mit dem Schweinehund, setzten sie sich mal direkt auf die Hüfte.

Schokolade, auch eine der Massenware, die an den Festtagen oft unbemerkt in uns landet. Ersetzt man die gängige Vollmilchschokolade pfiffigerweise durch Halbbitterschokolade hat das zwei Vorteile. Durch den höheren Kakaoanteil ist der erste Hyper schneller befriedigt und man nimmt weniger Zucker zu sich. Und da wir Frauen meist für das Nachladen der Küchenschubladen, Kalender und Weihnachtsteller verantwortlich sind, ist es also ein Leichtes das umzusetzen.

Eine ganz praktische und einfache Lösung sich am Tisch zu laben ohne schon vor dem Dessert der zickigen inneren Stimme zuzuhören, ist ,die Bereitstellung von „Alternativen“. Bei uns zuhause gibt es zu jedem Essen eine große Schüssel Salat und zum Frühstück viel Obst. Denn wenn man ehrlich ist, stellt sich nach dem ersten Teller eine Art Fresslust ein. Die nicht zwingend mit einem weiteren Stück Lachspastete oder Knödel gestillt werden muss. Diese Taktik funktioniert auch wunderbar im Restaurant. Auf der Karte ist immer glückliches Gemüse zu finden. Generell hilft es vor den Mahlzeiten etwas zu trinken, wie z.B. warmen Tee vor dem Frühstück oder stilles Wasser vor dem Dinner. Das füllt den Magen auf und die Verdauung wird angekurbelt. Bei mir hat es zusätzlich den Vorteil, dass ich präventiv dem ersten Schwips entgegenwirke. Denn einmal genippt, ist mein Weinkelch immer schneller leerer, als das Wasserglas.

Die mir bekannteste Fressfalle an solchen gemütlichen Abenden ist die Chipstüte. Und da liebe Leidensgenossinnen habe ich leider keinen Tipp für Euch. Denn diese herrlich knisternden Tüten atme ich weg. Eine meiner Hände ist immer in der Schüssel, ich höre erst auf, wenn diese leer ist und lutsche sogar die noch glänzenden Finger ab. Haken dran.

Ob Ihr nun ein paar Minuten genschmunzelt habt, oder wirklich den ein oder anderen Tipp mitnehmt, weiß ich nicht. Viele Anregungen meiner Freundinnen sind nicht neu, aber konsequent angewendet recht effektiv. So hocke ich mich dieses Jahr wieder entspannter aufs Sofa und zeige dem triumphierenden Schweinhund gepflegt den Finger. Und wenn es überhaupt eine Zeit gibt, an der wir sündigen Mädels den Regler hoch drehen, dann doch wohl an Weihnachten. Fernab von Bikiniwalks, Sportshorts und eh viel zu engen Tops. Also lasst es Euch schmecken.

Ich wünsche Euch einen schönen ersten Advent und viele fette Feste!

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